TELTOUR – Teltower Hafen

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Im Mai 2019 wurde die Marina Teltow eingeweiht. Jedoch bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Teltow eine Hafenstadt. Mit der Inbetriebnahme des Teltowkanals im Jahre 1906 entstand am Ende der Badstraße, nur wenige Meter östlich von hier, Teltows öffentlicher Hafen, der in den kommenden 40 Jahren die Ansiedelung der Industrie in der Region förderte, wenn nicht sogar möglich machte.

Zunächst arbeitete der Hafen drei Jahre lang ohne einen Bahnanschluss, aber bereits 1909 verband die Teltower Industriebahn den Hafen mit dem 3 km entfernten Teltower Bahnhof, dem heutigen Regionalbahnhof Teltow.

Alter Teltower Hafen, Foto: O. Semler, 1914

Im Hafen wurden Baustoffe, Kohlen und Rohprodukte für die Fabriken umgeschlagen. Seine rege Nutzung erforderte bis 1928 einen Umbau und die Erneuerung der Anlagen, zu den vorhandenen Dampfkränen wurde ein elektrischer Greiferdrehkran aufgestellt.

Noch bis zum Zweiten Weltkrieg wurden die Lastkähne mit elektrischen Treidelbahnlokomotiven gezogen. Die kriegsbedingten Schäden an den Brücken, Treidelbahngleisen und Oberleitungen waren jedoch zu groß, so dass sie nach dem Krieg nicht mehr aufgebaut, sondern nach und nach abgebaut wurden.

Wer sich für Reste des alten Hafens interessiert, der kann östlich der Badstraße, wenige Meter vom Kanalufer entfernt, mitten in der Vegetation zwei ca. 60 cm hohe Prellböcke finden, die das Westende des Krangleises markierten. Etwa 40 m östlich davon kann man ein Stück der Betongründung der Kranbahn, einen weiteren Prellbock und den Rest einer Schiene der Industriebahn erkennen. In der Nähe erinnern auch Bordsteine, gepflasterte Wegstücke und Stümpfe von Treidelbahnmasten an die Zeit, als Teltow einen Hafen mit Bahnanschluss hatte.