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Die Inschrift über der Tür des Hauses lautet:
„Nachdem das Städtlein Telto den 16. Juni 1711 nachmittags um 6 Uhr in Zeit von 3 bis 4 Stunden leider mit Kirche, Schulen und Rathaus als auch Torhäuser bis auf 4 Häuser gänzlich in die Asche gelegt, hat Herr Johann Christoff Bürger Bader in Telto und desselben Kreis und seiner Frau Johanna Eleonora Bürgerin geborene Meyerin dieses Hauses mit guter Leute Hilfe denen es Gott reichlich vergelten wolle, aus dem Grunde neu erbauet, welches Gott lange in Segen setzen, die Einwohnenden segnen und vor allem Schaden väterlich erhalten wolle.“
Diese Sätze geben früheste Kunde vom Haus Hoher Steinweg 13, die Formulierung „aus dem Grunde neu erbaut“ lässt jedoch vermuten, dass hier auch schon vor dem Brand ein Haus stand. Nach dem Brand von 1711 wurde ein fünfachsiges Haus mit Fachwerkwänden und einem an beiden Giebeln abgewalmten Dach errichtet.
Die seit 1711 erfassten Eigentümer lassen eine vielfältige Nutzung dieses ehemaligen Gärtnergutes durch wechselnde Handwerker-Werkstätten erkennen. Um 1806 wurde ein kurzer Seitenflügel entlang der heutigen Alten Potsdamer Straße angebaut, der zu einem separaten Wohnhaus wurde.
Im Eingangsbereich des Hohen Steinweg 13 war Franz Renner von 1926 bis 1965 Eigentümer eines kleinen Tabakwarengeschäfts. Das Gehöft Hoher Steinweg 13/(Alte) Potsdamer Str. 1 war bis Anfang der 1980er Jahre bewohnt, zeitweilig von bis zu 15 Personen in fünf Familien. Danach stand das Haus einige Jahre leer und drohte zu verfallen. Seit 1986 ist es in der Denkmalliste des damaligen Kreises als Denkmal eingetragen und gilt als das älteste Bürgerhaus der Stadt. Eine Besonderheit ist die Dachstube (das Zwerchhaus); hier wurde die Fachwerkbauweise nicht verändert, so dass man die älteste Bausubstanz im Obergeschoss vermuten kann.
Zur Bewahrung des denkmalgeschützten Hauses begann die Stadt 1987 mit Sicherungsarbeiten an den Fundamenten und am Dach. Nach einer Grundsanierung und teilweisen Restaurierung in den Jahren 1990 bis 1993 wurde hier das Heimatmuseum der Stadt Teltow untergebracht. An einigen Stellen in den Räumen wurde bewusst darauf verzichtet, Wände zu verputzen, um alte Strukturen zu zeigen. Der Seitenflügel wurde nach 1994 beseitigt.