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Wer von Osten in die Altstadt kommt, trifft schon bald auf einen dreieckigen Platz, den seitlich eine Bronze-Zicke ziert. Sie wurde hier errichtet, weil die Teltower diesen Platz liebevoll den „Zickenplatz“ nennen. Der Grund hierfür ist nicht überliefert. Eine mögliche Erklärung wäre die Verballhornung eines Ereignisses, das einmal im Jahr am Donnerstag vor Michaelis (29. September) stattfand: Der Viehmarkt!
In der Mitte des Platzes steht zudem ein Kriegerdenkmal. Entworfen vom Teltower Bildhauer August Mattausch wurde es am 18. Oktober 1913 eingeweiht, anlässlich der Hundertjahrfeier der Völkerschlacht, die bei Großbeeren ihr Ende fand. Auf einem Fundament ringförmig verlegter Findlinge aus der Mark Brandenburg ruht ein schmaler Gedenkstein, der eigens hierfür aus dem Harz heran transportiert wurde, gekrönt von einem griechischen Helm!
Als besonderes Zeichen am Kriegerdenkmal setzt Mattausch ein Eisernes Kreuz, die 1813 von König Friedrich Wilhelm III gestiftet hohe preußische Kriegsauszeichnung für alle Dienstgrade. Darunter nennt eine Bronzetafel die Namen der Teltower Gefallenen in den Befreiungskriegen 1813 bis 1815, im deutsch-dänischen Krieg 1864, im deutsch-österreichischen Krieg 1866 und im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71.
Die Inschrift lautet „Den Gefallenen zum Gedächtnis, den Lebenden zur Erinnerung, den kommenden Geschlechtern zur Nacheiferung“. Der Aufstellung des Kriegerdenkmals gingen vielfältige Initiativen des Teltower Kriegervereins voraus, der auch Sammlungen zur Finanzierung organisierte.
Den Sockel des Denkmals ziert ein runder Schild mit Medusenhaupt. Dieses signifikante Symbol der Athene, der griechischen Göttin des Kampfes und der Weisheit, zielt auf die Vaterlandsliebe und den Kampf zur Verteidigung von Heimat und Freiheit gegen Napoleon ab. Hinter dem Schild kreuzten sich ursprünglich noch ein Schwert und eine Lanze. Diese fielen jedoch den Kriegswehen zum Opfer.