TELTOUR – Teltowkanal
Interview (Ausschnitt) mit Herrn Lamprecht vom 10.11.2019

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Der Teltowkanal ist 38,39 km lang und verbindet die Spree-Oder-Wasserstraße mit der Unteren Havel-Wasserstraße. Er beginnt nahe der Glienicker Brücke am östlichen Ende des Griebnitzsees (Lake Griebnitz) bei Potsdam-Klein Glienicke und endet zwischen Köpenick und Grünau an der Dahme. Damit umgeht er die Berliner Innenstadt und verkürzt den Weg um ca. 45 Kilometer.

Der Teltowkanal wurde auf Initiative des Landrates des Kreises Teltow, Ernst von Stubenrauch (1853 -1909), erbaut.

Für den westlichen Kanalteil wurde das Flussbett des Bäkefließes (die ehemalige Telte) genutzt, das vom Fichtenberg in Berlin-Steglitz bis zum Griebnitzsee verlief. Davon sind heute nur noch zwei kleine Teilstücke der Bäke in Steglitz und im Naturschutzgebiet Bäketal Kleinmachnow übrig. Die Lanke, die Lankwitz den Namen gab und in die Bäke mündete, wurde ebenfalls als Bett für den Kanal genutzt. In Teltow selbst fielen der Schönower und der Teltower See dem Kanalbau zum Opfer.

Teltowkanal, Sammlung: Heimatverein

Der erste Spatenstich erfolgte am 22. Dezember 1900 in Babelsberg. In Betrieb genommen wurde der Kanal am 2. Juni 1906 durch Kaiser Wilhelm II., der ihn auch als erster mit seiner Yacht Alexandria im Bereich der Kleinmachnower Schleuse befuhr.

Heute fällt uns als erstes Ernst von Stubenrauch ein, wenn wir an den Teltowkanal denken. Nicht vergessen aber wollen wir die zahlreichen Arbeiter, vor allem aus dem Ausland, die nur mit Schaufeln und Körperkraft die schwere Erde für den Kanal aushoben. Ursprünglich sollten einheimische (preußische) Arbeitslose und Arbeiter eingesetzt werden, doch die waren körperlich meist überfordert und zogen sich zurück. So wurden etwa zwei Drittel der bis zu 2.700 Arbeiter im Ausland angeworben, hauptsächlich in Polen, Kroatien, Russland und Italien. Wir verdanken den Teltowkanal also nicht nur preußischen Planern, sondern auch unseren europäischen Nachbarn.